WAZ 2012: Kosmisches Kunstwerk

Aus der WAZ Castrop-Rauxel vom 10. Dezember 2012 / Von Sabine Latterner

Sieben Steine, die wie Herzen, wie Samenkörner und Blätter anmuten. Sie schweben auf einer stählernen Umlaufbahn – wie Sterne durch den Kosmos. Sieben Steine, die Unendlichkeit symbolisieren, die erinnern an die Kinder, die viel zu früh gegangen sind.

„Die Skulptur gibt viel Raum für Interpretation, ich hoffe, dass sie viele Menschen erreicht“, erklärte Künstler Wolfgang Schlieker, der „Cosmos“, ein Werk aus Edelstahl und Granit, erschaffen hat. Seinen Platz hat es nun an exponierter Stelle auf der Wiese vor dem Hallenbad – ein Ort des Gedenkens. Neun Hainbuchen erinnern hier bereits seit 2011 an die verstorbenen Sternenkinder und sind zugleich Sinnbild des Lebens.

Dort, in unmittelbarer Nähe zum Baumkreis, wiegen die Granitsteine jetzt im Wind. „An diesem Ort kann die Symbolik der Skulptur ihre ganze Kraft entfalten“, betonte Bürgermeister Johannes Beisenherz, als er das Kunstwerk gemeinsam mit den Mitgliedern des Vereins „Sternenkinder Vest“ feierlich enthüllte. Für die Väter und Mütter war es ein schöner, ein besonderer Moment. Ebenso für den Künstler, der die Skulptur in enger Abstimmung mit dem Verein gefertigt hatte.

Symbol für Unendlichkeit

„Das Modell hat mir schon recht viel Kopfzerbrechen bereitet“, erzählte Schlieker. Es sei keineswegs einfach gewesen, das hochlegierte Edelstahl an einem Stück zu verarbeiten, in alle Richtungen zu biegen und zu formen.

Schlieker: „Es sollte ja ein geschlossener Kreislauf werden, ohne Anfang und ohne Ende.“ Also so wie das Leben, erklärte die stellvertretende Vorsitzende des Sternenkinder-Vereins, Martina Plum.

Unendlichkeit stelle auch die Zahl sieben dar. Doch mehr noch: „Die Anzahl der kosmischen Steine wurde sehr bewusst auf sieben festgelegt, hat das doch eine ganz besondere Symbolik – die sieben Weltwunder, die sieben Tage der Woche, die sieben Sakramente“, so Martina Plum, die die Skulptur als ausgesprochen gelungen empfindet. „Wir haben uns mehrere Modelle angeschaut, doch die Arbeit von Wolfgang Schlieker hat uns auf Anhieb gefallen“, berichtete sie.

In naher Zukunft will der Verein „Sternenkinder Vest“ am Ort des Gedenkens zusätzlich auch noch eine Platte aufstellen. Darin eingraviert werden die Namen der Kinder, die nun oben „auf den Sternen wohnen“.

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